Donnerstag, 29. August 2013

Eine Lanze für den Formaster...

...muss ich jetzt mal wieder brechen, da ich bei uns im Verein immer noch der Einzige bin, der das Teil benutzt. Eigentlich schade, denn ich habe gestern die Vorteile dieses Gerätes auskosten dürfen.

Es war nun so, dass ich in den letzten Wochen und Monaten sehr viel Arbeit, Stress und Unspaß hatte und eigentlich de facto nicht zum Bogenschießen, also weder auf dem Parcours oder vor der Scheibe, gekommen bin. Da wurde mir Angst und Bange und ich sagte mir "da musst Du was machen". Im Haus schießen geht nicht, aber da liegt doch dieses Teil rum. Also flugs noch ein Paracord-Band daran gebastelt und zunächst Krafttraining mit dem starren Formaster gemacht.
Mit der Zeit habe ich dann wieder die Gummischlaufe benutzt, um meine Ablass-Technik zu verbessern.

Nach einem kurzen Gespräch mit Max (also eine halbe Stunde über Hunde, Menschen, Gott und die Welt und ein bisschen Formaster-Training) wurde ich weiter motiviert, mit dem Teil zu arbeiten.

Und gestern war der Tag, an dem ich endlich mal wieder nach Monaten auf den Platz kam. Und siehe da:
Mein Trefferbild war so gut wie nie zuvor, da ich mich nicht mehr auf die Technik oder den Kraftaufwand beim Ziehen der Sehne konzentrieren musste, sondern ausschließlich auf das "Anvisieren" des Zieles. Als kleines Beispiel habe ich das Auge beim liegenden Hirsch aus 10 Metern mit Ansage getroffen und diesen Schuss auch wiederholen können. Das Ausziehen ging Butterweich wie bei einem 30 Pfünder, Das Nachhalten war perfekt und der Ablass ein Traum. Ohne Nachzudenken.

Nachdem dieser theoretische Plan, den ich vor einigen Wochen aufgestellt habe, so genial funktioniert hat, werde ich genau so weiter machen. Jeden Tag, wenn ich nicht frei schießen kann, wird der Bogen mit dem montierten Formaster benutzt, und an den Tagen, an denen ich schießen kann, freue ich mich über ein "von selbst" besser gewordenes Trefferbild.

Ach ja, falls sich doch mal jemand so ein Teil besorgen möchte (und ich kann es nur dringend empfehlen!), hier sind die Bezugsquellen:

Direkt bei Max Linke über das Schießsportcenter Allermann (die Homepage ist nicht so gut, aber wenn man in der Suchfunktion "Formaster" eingibt, kommt man da hin), oder bei Pit von Dakota Bogensport
Und wenn ihr Fragen zur Größe, zur Schlaufenstärke oder so habt, fragt entweder Max, Pit oder mich.

Samstag, 29. Dezember 2012

Heute im Garten

Ein schöner Tag, da kann man doch mal rausgehen und im Garten Pfeile fliegen lassen. Kurz mal auf 25m geschossen und wollte die Pfeile holen, da hatte ich doch glatt bei einem Pfeil die Nock vermisst. Wo war se denn, wo war se denn...
Normalerweise springen die Nocks nach einem harten Treffer ja nach hinten weg, nur diesmal scheint was schief gelaufen zu sein.... Die Nock steckte in der Scheibe ;-). A bissl rechts, leicht oberhalb von den Schäften...

Sachen gibt's....


Dienstag, 9. Oktober 2012

Leistungstrainer Traditionelles Bogenschießen

Darf ich mich nun, nach Absolvierung des Trainer II - Kurses der Archery Academy und Bestehen der Abschlussprüfung nennen. Den Kurs habe ich am Wochenende vom 05.-07.10.2012 in Rossach gemacht, und kann echt sagen, dass er nicht nur sehr viel Spaß gemacht hat, sondern dass er auch sehr informativ war. Einige Themen aus dem 1. Kurs wurden vertieft, ein paar neue kamen dazu.

Dass der Zeitplan sehr eng gestaltet war, konnte man an der Stundenzahl der jeweiligen Tage erkennen:
Am Freitag ging es von 9:00 bis 20:00, am Samstag ebenfalls von 9:00 bis 21:00 (wobei ich mich noch danach zur Vorbereitung der Lehrprobe hinsetzen durfte...), und am Sonntag von 9:00 bis 14:00.

Ein paar alte Bekannte konnte ich auch wieder begrüßen (Hallo Bertold, hallo Lars!), was mich sehr gefreut hat. Max und Henry mal wieder zu treffen, war natürlich auch sehr schön. Max ist schon der Wahnsinn, was das Wissen um den Leistungsbogensport angeht...

Ich freue mich, dass ich mich dazu durchgerungen habe, den Kurs zu besuchen! Nicht nur, dass ich mich nun mit so einem klangvollen Namen schmücken darf. Nein, der Kurs hat mir persönlich auch wieder sehr viel gebracht. Echt gut... :-)


Sonntag, 26. August 2012

Das Shoot Straight Seminar...

... ist heute zu Ende gegangen. Zwei Tage Boegnschießen, Bogenschießen und Bogenschießen. Nachdem am ersten Tag besonders am Vormittag nach den Videoaufnahmen der Schusstechnik der Teilnehmer die "graue Theorie" dominierte, ging es am Nachmittag daran, die Theorie in die Praxis umzusetzen:

Vorspannung... Starring: Horst
- Schussaufbau
- Korrekte Ausführung
- Fehlervermeidung

und das alles unter dem Aspekt "warum soll ich das so machen?". Denn ich bin der Meinung, dass ein dogmatisches "Das macht man halt so!" weder produktiv noch konstruktiv ist.

Ankerpunkt setzen... Starring: Heidi

Dass dieses System aufging, hat sich schnell gezeigt. Bereits am Nachmittag waren deutliche Verbesserungen  in der Technik der Teilnehmer zu erkennen. Man sah die Verbesserung in der Rumpfspannung, dem Ankerpunkt, der Rückenspannung deutlich! Das hat mich sehr gefreut.

Ablass und Catch the Arrow... Starring: "Eddi"
Heute, am zweiten Tag wurde noch einmal kurz der erste Tag rekapituliert und eine erneute Videoaufnahme der Teilnehmer gemacht, um den "Nachher-Status" zu dokumentieren.
Auf dem Parcours, unter schwierigeren Bedingungen, konnte das Gelernte weiter versucht werden umzusetzen. Und auch hier bewiesen die Teilnehmer, dass es begriffen wurde. Nur bei Extremsituationen wurde in alte, suboptimale Bewegungsmuster verfallen.
Ich durfte auch ab und an mal schießen ;-)

Schlussendlich kann man sagen, dass der Kurs uns allen sehr viel Spaß gemacht hat und alle viel gelernt haben. Für zu Hause haben sie ein Handout mit bekommen, in welchem sie bei Fragen nach dem Sinn des Ganzen (42...) noch einmal nachblättern können.

Entspannung auf der Hälfte des Parcours
Vielen Dank Euch, es hat mir sehr großen Spaß gemacht, Euch etwas beibringen zu können! Und vielen Dank auch für die ausnahmslos gute und heitere Stimmung. War ein tolles Wochenende mit Euch!

Donnerstag, 23. August 2012

Morgen geht es los!

Morgen startet das Shoot Straight Seminar in Lauterbach, die Vorbereitungen sind abgeschlossen. Handouts sind gedruckt, das Mittagessen wurde organisiert, Kamera und Computer sind warm gelaufen.

Jetzt muss nur noch - zumindest für die Videoaufnahmen - das Wetter halten. Nur ein bisschen...

Ich freue mich ganz arg darauf und bin gespannt, wie die Teilnehmer die Theorie in sich aufsaugen.
Denn es wird ein ziemlich theorielastiger Kurs, zumindest am ersten Tag. Hauptsächlich wird es darum gehen, (eh klar) wie man schießen soll, um den Pfeil am optimalsten in Richtung Ziel zu bringen. Aber -. und genau deswegen wird es so theorielastig - das Augenmerk wird auf das "Warum" gelenkt, unter anatomischen und physiologischen Gesichtspunkten.

Wird ein großer Spaß ;-)

Montag, 13. August 2012

Training, Training...

Wie in meinem letzten Blog-Eintrag geschrieben, nehme ich den Bogen wieder sehr viel öfter in die Hand, als ich es die letzen Monate zuvor getan habe. Und was kann ich sagen:
Es tut wirklich gut. Es macht wirklich Spaß, den Bogen am Abend in die Hand zu nehmen, raus in den Garten zu gehen und zu schießen. Irgendwie fühle ich mich besser, ausgeglichener.

Selbst das "Problem" mit meinem Nachwuchs habe ich gelöst. Er wird in den Kinderwagen gesetzt und darf / muss zuschauen ;-) Und wenn es ihm langweilig wird, setze ich mich zu ihm, gebe ihm den Bogen in die kleinen Hände und die Welt ist wieder bunt und schön.
...Man kann ja nie früh genug damit anfangen, den Nachwuchs "auf Linie" zu trimmen :-)

Und auf was man da plötzlich achtet, wenn man wieder mehr schießt... Es ist ein Teufelskreis. Ich setze mir ein Ziel (in diesem Fall ein Bierdeckel auf 15 Meter), schieße. Mist, zu hoch. Woran lag's? Am Nachhalten. Also wird Nachhalten trainiert. Schuss für Schuss nur Nachhalten. Druckpunkt optimieren, Rückenspannung, Stand, Körperspannung. Und irgendwann klappt es regelmäßig, diesen Bierdeckel zu treffen.

Also nächste Stufe. 20 Meter. Die Technik wird immer bedeutsamer. Was auf 15 Meter okay war, ist auf 20 Meter Mist. Also wieder schießen, schießen, schießen...

Aber es macht wirklich Spaß! Ich merke, wie ich langsam, aber sicher immer besser treffe. Wie sich die Punkte, die ich anfangs bewusst beachten musste, in das Gehirn einbrennen und zur "Routine" werden. Und diese positive Rückkopplung motiviert ganz arg.

Ich bin noch weit davon entfernt, so gut zu treffen, wie ich eigentlich will (ist man je so weit?), aber ich merke, wie ich langsam da hin komme. Die Lernkurve wird deutlich flacher... ;-)
Da ich gerade wieder an einem neuen Buchprojekt arbeite, überprüfe ich auch die Dinge im Training, die ich in das Buch einbringen will. Wieder ein Teufelskreis. Stimmt das? Schießen! Ja, es stimmt.
Und der psychologische Effekt macht sich auch bemerkbar. Ich bin weniger leicht gereizt, sehe die Dinge lockerer, habe weniger Stress in meinem Leben. Und genau das wollte ich!

Strike!

Freitag, 27. Juli 2012

Bogenschießen für mich...

Bogenschießen ist toll. Das ist eine wahre, aber lapidare Aussage. Für mich ist Bogenschießen nicht nur toll, sondern ein Bestandteil des Lebens. Komisch, dass ich es erst vor ca. zehn Jahren "wirklich" kennen gelernt habe, denn irgendwie meine ich, dass ich mein ganzes Leben lang Bogen geschossen habe.

Ich denke oft daran zurück, wie ich mit meinem Kinderbogen als ... na eben als Kind in dem Garten geschossen habe. Und ich sehne mich danach zurück. Nicht an die Trefferquote. Beileibe nicht.
Aber daran, wieder "Kind" zu sein. Der Bogen, meine Fantasie und ich. That`s enough, wie der Engländer sagt.

Ich habe nun eben nicht unebdingt den stressfreiesten Job der Welt, und in der letzten Zeit war es echt dicke.   Entscheidungen werden verlangt, die über das Wohl und Wehe des Menschen entscheiden, und obwohl es prinzipiell gut ausging, ist die Belastung doch recht arg. Man muss sich bremsen, um sich nicht zu "wichtig" zu nehmen, um nicht zu vergessen, was wichtig ist.

Die Familie, ein Brennpunkt und Hort des Glücks in meinem Leben. Mehr als wichtig, für meine Familie würde ich sterben. Und das Bogenschießen.

Es ist nicht nur ein Sport, um Punkt zu sammeln, um gut auf Turnieren zu sein. Es ist ein Ausgleich, um mal von dem ganzen Dreck, den ich tagtäglich auf der Arbeit sehe (entschuldigt bitte die krasse Wortwahl), los zu kommen. Un in der letzten Zeit habe ich zu wenig Zeit gehabt, um meinen Bogen zu spannen.

Das ist betrüblich, nicht nur weil ich gerne Bogen schieße um zu treffen. Ich schieße gerne Bogen, um mich zu lösen. Und wenn ich keine Zeit habe, mich zu lösen, bleibe ich hängen. Ob das gut ist... ich bin mir da nicht so sicher.

Auf jeden Fall habe ich für mich beschlossen, dem Bogenschießen einen "primary place" in meinem Leben wieder einzuräumen. Denn nichts entspannt mich mehr, als den Bogen zu spannen, den Pfeil aufzulegen, des Ziel zu erfassen, die Sehne zu ziehen und das Ziel zu treffen. Das ist einfach wichtig in meinem Leben, und so muss es sein. Und Dinge, die sein müssen, sollte man nicht ändern. Das wäre nicht gut.